FRÄULEIN JULIE
Konsumkritik 2.0 nach August Strindberg
In der zeitgenössischen Inszenierung des gesellschaftskritischen Stückes aus dem Jahr 1888 sucht das Regionentheater einen Bezug ins Heute, in dem die Handlung aus dem 19. Jahrhundert an die Lebenssituation in einer Konsumwelt im Heute angepasst wird.
Ausgelassen feiert die Belegschaft eines wasseraufbereitenden Weltkonzernes mit einem Betriebsfest die Mittsommernacht. Fräulein Julie, die stolze, mannstolle und zugleich männerverachtende, seelisch tief zerrüttete Firmenlenkerin, fordert den Angestellten Jean, der mit der Sekretärin Kristin so gut wie verlobt ist, zum „Tanz“. Jean, selbstgefällig, ehrgeizig und nüchtern berechnend zugleich, hat hochfliegende Pläne und will sich später selbst einmal in einer Führungsposition etablieren. Aufreizend frech und spielerisch verführend kokettiert Julie mit ihm. Zuerst noch vermeintlich widerstrebend, erwidert Jean ihre Annäherungsversuche und nimmt sie schließlich, einem schnellen Abenteuer nicht abgeneigt, …
In einer Art Katz und Mausspiel begegnet sich die Firmenelite eines profitorientierten Weltkonzern auf der Firmenfeier, um in diesem perfiden Spiel rund um Macht, Status und Gerissenheit dem Zuschauer immer wieder Einblicke in moderne Produktionswege zu geben und Fragen aufzuwerfen, , wo wir als Konsumenten in einer so berechnenden konsumorientierten Welt stehen.
Gefördert durch den Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg“.
Länge: 1h 15 min; keine Pause;
Länge: 1h 15 min; keine Pause;